Mehr Wasser als erwartet
Starke Regenschauer forderten am Mittwochnachmittag und -abend erneut den Einsatz der Feuerwehren im Kahlgrund. Die Kreisbrandmeister Andreas Emge (Karlstein) und Frank Wissel (Mömbris) geben einen Überblick.
Innerhalb weniger Minuten habe die Wetterstation am Gerätehaus der Feuerwehr Dettingen am Mittwochnachmittag eine Wassermenge von 25,9 Liter pro Quadratmeter erfasst, berichtet Emge - "ein Wert, der vielen Kommunen im Landkreis zu schaffen machen würde. So auch den Gemeinden im Großraum Alzenau sowie im Bereich um Bessenbach/Haibach/Hösbach."
Schnell habe man Sandsäcke verbaut, Kanaleinläufe von Rückstau befreit und "alles Mögliche getan, um den Wassermassen Herr zu werden", schreibt Emge. Einige Keller seien jedoch nicht vom Wasser verschont geblieben. Überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und mangelnde Absicherung an Baustellen seien die Einsatzschwerpunkte gewesen.
Kaum war alles beseitigt, begann es gegen 18.50 Uhr erneut sehr stark zu regnen, so der Kreisbrandmeister weiter: 22,2 Liter habe das Messgerät nach circa 25 Minuten gezeigt. "Aufgrund des Regens am Nachmittag waren die meisten Regensammler übervoll. Sehr schnell wurden nun Unterführungen überflutet sowie Kanaldeckel durch die Wasserkraft auf die Straße geschleudert. Auch suchte das Wasser sich wieder seinen Weg in einige Kellerräume und Wohnungen."
Der Schwerpunkt habe nun im unteren Kahlgrund gelegen. Die meisten Einsätze seien sehr schnell abgewickelt worden. Gegen 21.30 Uhr seien fast alle Feuerwehreinheiten wieder zurück in den Gerätehäusern gewesen.
Aufgrund der "relativ geringen Anzahl an Einsätzen mit sehr lokalem Zentrum" sei die Einsatzleitung im Landratsamt Aschaffenburg nicht aktiviert worden, berichtet Emge. Jede Feuerwehr sei für die Einsatzabwicklung selbst verantwortlich gewesen, was auch einwandfrei funktioniert habe.
Sandsack-Einsatz in Rothengrund Deutlich mehr Regen als erwartet fiel am Mittwoch gegen 15 Uhr in den Gemeinden Mömbris und Johannesberg, berichtet Kreisbrandmeister Frank Wissel. Die Kanalisation habe die Wassermassen nicht fassen können, so dass das Wasser aus den Gullys gelaufen sei. "In Rothengrund mussten die Feuerwehren Mömbris und Rothengrund gemeinsam mit Mitarbeitern des Bauhofes einige Hofeinfahrten, Keller, Türen und Fenster mit Sandsäcken schützen, so dass kein Wasser in die Häuser eindringen konnte."
Schlamm bei Reichenbach Die Feuerwehr Hohl sei bei der Reinigung der Staatsstraße zwischen Hohl und Hörstein gefordert gewesen, berichtet Wissel weiter. Und: "Wieder einmal konnte der Abwasserkanal in Reichenbach die starken Regenmengen nicht fassen und lief über. Schlamm und Dreck ergoss sich auf die Straße." Die Feuerwehren Reichenbach, Mömbris und der gemeindliche Bautrupp seien dann mit deren Reinigung beschäftigt gewesen.
Der Versorgungs-Lkw der Freiwilligen Feuerwehr Mömbris habe einige Gitterboxen mit Sandsäcken nach Straßbessenbach gebracht, da die Feuerwehr Bessenbach und Unterstützung mit Sandsäcken gebeten habe.
In Johannesberg sei die Seestraße "total überflutet" gewesen und musste von der Feuerwehr Johannesberg gesäubert werden.
Im Markt Mömbris waren 40 Feuerwehrkräfte mit 6 Fahrzeugen mehrere Stunden im Einsatz, so Frank Wissel abschließend.
red
Main-Echo vom 06.06.2008