Brand im Metallveredelungsbetrieb
Munteres Treiben am Samstagnachmittag in Strötzbach: Über 60 Wehrleute übten im Metallveredelungsbetrieb Gisbert für den Realfall. Brandbekämpfung, Menschenrettung und Wasserförderung aus der Kahl waren die Aufgaben.
»Angenommen wird ein Maschinenbrand, zwei Mitarbeiter wollten löschen und werden nun vermisst«, erklärt Übungsleiter Kreisbrandmeister Frank Wissel dem Mömbriser Kommandanten Boris Bendiek die Lage, als er mit den ersten Kräften eintrifft. Schnell handeln heißt es nun. Schläuche werden ausgerollt, Atemschutzgeräteträger rüsten sich aus und schnell gehen die ersten Kräfte in die Werkhallen vor. Anhand der Feuerwehreinsatzpläne macht sich Einsatzleiter Bendiek ein Bild von dem weiträumigen Komplex, während er die Lage weiter erkundet.
Während die ersten Atemschutzgeräteträger zum Einsatz kommen, werden diese von der Atemschutzüberwachung registriert. Dies sei besonders wichtig, damit die Einsatzleitung immer einen Überblick habe, wie viele Leute im Innenangriff sind und wann diese ausgewechselt werden müssen, erklärt Kreisbrandmeister Wissel.
Schwierig gestaltet sich in dem weiträumigen Komplex die Suche nach den Vermissten. Gerade bei Übungen, wo es keinen tatsächlichen Brandort im Gebäude gibt sei es für die vorgehenden Feuerwehrleute besonders schwierig. Im Ernstfall sei Feuerschein und Hitze erkennbar, was man sich im Übungsfall vorstellen müsse.
Drehleiter aus Alzenau
Während der Maßnahmen im Gebäude bauen weitere Feuerwehrkräfte eine Wasserversorgung vom Hydranten auf und legen eine zusätzliche Leitung, die über Pumpen von der Kahl aus eingespeist wird. Die Alzenauer Drehleiter geht in Stellung und auf dem Parkplatz vor dem Werkskomplex unterstützen weitere Trupps die Brandbekämpfung von der Außenseite.
Nach gut einer halben Stunde wird die Übung beendet. Die Verletzten sind gerettet, der Brand bekämpft und auch die Wasserversorgung hat funktioniert. Über 60 Wehrleute aus Mömbris, Mensengesäß, Niedersteinbach und Schimborn, unterstützt von der Alzenauer Drehleiter waren an dem Übungseinsatz beteiligt.
Kreisbrandmeister Wissel zeigt sich mit dem Ablauf zufrieden. Alleine in Mömbris habe man zwölf eigenständige Feuerwehren. Da in der Regel jede Wehr für sich übt und eigene Ausbildung betreibt, sei es wichtig, bei Großübungen die Zusammenarbeit zu trainieren. Besonderen Dank sprach Wissel der Geschäftsleitung aus. Nicht nur für die Wehren sei es immer wichtig Übungsobjekte zu finden, sondern auch für die Unternehmen in einem hoffentlich nie eintretenden Ernstfall ein Vorteil, wenn sich die Wehrleute in den Objekten auskennen. Ein besonderer Vorteil sei es bei dem Metallveredeler gewesen, dass auch im Inneren mit »Wasser auf dem Schlauch« geübt werden konnte.
Ralf Hettler
Main-Echo vom 14.10.2009