Wie lebt es sich bei der Berufsfeuerwehr?
Kahlgründer Jugendliche erleben den Ernstfall.
Am Freitagabend, den 18 Oktober 2019 kamen die Jugendlichen der Jugendfeuerwehren Mömbris, Gunzenbach, Hohl sowie Reichenbach im Mömbriser Feuerwehrgerätehaus zusammen, um ihren gemeinsamen 24stündigen Berufsfeuerwehrtag zu starten.
Nach einer kurzen Kennenlernphase und einem Abendessen wurden die Aufgaben für die kommende Nacht eingeteilt, sowie die Einsatzfahrzeuge begutachtet. Damit waren wir für die Nacht bestens gerüstet. So hatte es auch nicht lange auf sich warten lassen, ehe uns die Leitstelle zu einem Verkehrsunfall ins Gewerbegebiet Hutzelgrund alarmierte. Eine Person war unter einem PKW eingeklemmt, eine weitere im Fahrzeug eingeschlossen. Mittels hydraulischem Rettungsgerät konnte die eingeklemmte Person schnell gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Auch die eingeschlossene Person konnte zügig befreit werden. Im Einsatzverlauf stellte sich später heraus, dass am Unfallgeschehen noch eine dritte Person beteiligt war. Der Fahrer des Fahrzeugs war nämlich, aufgrund eines Schocks, geflüchtet und konnte kurze Zeit später von den Jugendlichen nur unweit der Unfallstelle gefunden und ebenfalls an den Rettungsdienst übergeben werden. Anschließend bot sich den Jugendlichen die Möglichkeit, eine kurze Ausbildung zum Thema „Hebekissen“ zu genießen, ehe die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht wurden und zurück zu ihrer jeweiligen Wache fuhren. Hier läutete dann die Nachtruhe ein.
Ausschlafen? Fehlanzeige!
Um 3:00 Uhr in der Nacht schrillten dann abermals die Alarmglocken. In zwei Industrieobjekten waren ziemlich zeitgleich die Brandmeldeanlagen (BMA) ausgelöst. Und so fuhren die Mömbriser Jugendlichen ins Industriegebiet am Klinger, und die Jugendlichen aus Gunzenbach, Hohl und Reichenbach nochmals ins Industriegebiet Hutzelgrund. Beide Alarme stellten sich schnell als Fehlalarme heraus. Nach einer kurzen Einweisung über Brandmeldeanlagen ging es zurück ins Bett.
Die weitere Nacht verlief sehr ruhig. Am Morgen wartete ein ausgiebiges Frühstück, ehe dann eine Ausbildungseinheit auf dem Programm stand. Es wurden zwei Feuerwehrfahrzeuge vorgestellt. Zum einen das HLF20 mit seiner sehr umfangreichen Beladung, zum anderen die neue Drehleiter. Hier bot sich die Möglichkeit für die Jugendlichen, Mömbris aus 30 Metern Höhe zu bewundern.
Die Ausbildung musste kurzerhand abgebrochen werden, da erneut die Alarmglocke ertönte. Im Rappacher Waldgebiet waren drei Wanderer vom Weg abgekommen. Dabei hatte sich einer so schwer verletzt, dass er zu Fuß nicht mehr weiterkam. Dummerweise wussten die drei auch nicht mehr, wo sie genau waren. So eilten die jungen Retter zur Einsatzstelle und suchten in Trupps nach den vermissten Personen. Nach und nach konnten die Personen gefunden werden und der verletzte Wanderer mittels Schleifkorbtrage aus dem Wald gebracht werden. Parallel zu diesem Einsatz wurde in Hohl eine Ölspur gemeldet. Kurzerhand wurde ein Fahrzeug vom Wald-Einsatz umdisponiert und nach Hohl entsandt.
Großeinsatz für die jungen Retter!
Nun gab es im Mömbriser Gerätehaus das Mittagessen. Auch eine kurze Mittagspause hatten sich die Jugendlichen nun verdient. Diese war allerdings nicht von allzu langer Dauer, denn um 14:00 Uhr alarmierte es zum großen Abschlusseinsatz! Im Steinbruch bei Hemsbach kam es zu einem Brand, und so wurden alle verfügbaren Fahrzeuge dorthin alarmiert. Mit insgesamt drei Trupps wurden die Flammen bekämpft. Schnell konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Anschließend wurden die Brandreste mit der Wärmebildkamera auf noch vorhandene Glutbildung kontrolliert.
Den letzten Programmpunkt bildete am Nachmittag der technische Dienst. Hier mussten die Fahrzeuge gereinigt und wieder einsatzbereit gemacht werden. Anschließend wurde das Gerätehaus aufgeräumt und die Nachtplätze abgebaut. Bei einer Nachbesprechung lobten die Jugendwarte aus
allen vier Wehren die Jugendliche für ihre Motivation und die tolle Zusammenarbeit. Auch den Jugendlichen haben die vergangenen 24 Stunden viel Spaß gemacht. Eine Wiederholung für 2020 ist sicherlich angedacht.
Zum Schluss möchten wir uns noch bei allen Helfern bedanken, die uns beim Berufsfeuerwehrtag unterstützt haben. Ein großes DANKE gilt auch dem REWE Markt Golbik in Mömbris, der uns mit kostenlosem Frühstück, Mittagessen sowie Getränken den ganzen Tag bei Laune gehalten hat.