Wenn es auf dem Aussiedlerhof brennt

"Feuer auf dem Aussiedlerhof - Mehrere Menschen verletzt", hieß am Montagabend die Alarmdurchsage für mehrere Feuerwehren aus dem Kahlgrund. Aktive von fünf Feuerwehren übten auf dem Dörnsteinbacher Schweinemastbetrieb Manfred Staab für den Ernstfall.

"Wie schnell es in einem landwirtschaftlichen Betrieb zu einem Brand kommen kann, hat uns erst vor wenigen Tagen der Strohlagerbrand bei Schimborn gezeigt", sagt Kreisbrandmeister Frank Wissel, der die Übung vorbereitet hat. Gerade in Außenbereichen liege ein Schwerpunkt auf der Wasserversorgung, egal ob das Löschwasser von den Tanklöschfahrzeugen angefahren oder über eine Förderleitung herangeschafft wird.

So war die Wasserversorgung auch bei der Dörnsteinbacher Übung einer der Schwerpunkte. Weiterhin legte Wissel großen Wert auf die Koordinierung der eingesetzten Feuerwehren, die Kommunikation unter den Einsatzkräften und das abschnittsweise Vorgehen der Feuerwehrleute.

Angenommen wurde ein brennender Traktor in den Hallen des Anwesens, vier Menschen wurden in dem Objekt vermisst oder verletzt. Dargestellt wurden die Verletzten von Angehörigen der Feuerwehr Königshofen.

Kurz nach der Alarmierung um 19 Uhr treffen die ersten Fahrzeuge am Objekt ein. Schnell rüsten sich die Wehrleute mit Atemschutz aus, und binnen weniger Minuten ist auch schon der erste Verletzte in Sicherheit gebracht. Weitere Feuerwehrleute bauen die Löschwasserversorgung vom Löschfahrzeug auf. Schon wenige Minuten später legen die Feuerwehren Niedersteinbach, Mensengesäß und Mömbris aus dem Ortsgebiet eine Wasserversorgung über Schlauchleitungen, um das Wasser über eine Distanz von rund 800 Metern an das Objekt zu fördern.

Schlag auf Schlag laufen die Maßnahmen. Der Einsatzleiter, Dörnsteinbachs Zweiter Kommandant Florian Matthes, hat alle Hände voll zu tun, um die Kräfte zu koordinieren.

Nach einer Viertelstunde sind alle Verletzten gerettet und versorgt. Kurz darauf steht auch die Löschwasserversorgung und die Atemschutzgeräteträger haben das Feuer unter Kontrolle.

Rund 40 Feuerwehrleute mit sieben Fahrzeugen aus Dörnsteinbach, Niedersteinbach, Mömbris, Mensengesäß und Alzenau waren im Einsatz.Insgesamt zeigt sich Kreisbrandmeister Wissel zufrieden. Problematisch sei insbesondere bei Übungen, dass die Wehrleute sich vieles vorstellen müssten, was in der Realität einfach greif- oder spürbar sei. Man könne zwar den Rauch mit Maschinen simulieren, jedoch fehlten einfach die Flammen und vor allem die bei einem tatsächlichen Brand unvermeidbare Hitze.

Insbesondere hätten die Erstmaßnahmen und die Menschenrettung funktioniert, und die Wasserversorgung sei recht zügig aufgebaut worden.

Nachholbedarf sieht Wissel unter anderem in der Kommunikation. Diese will der Kreisbrandmeister bei den nächsten Ausbildungen weiter vertiefen.

Ralf Hettler

Main-Echo vom 16.09.2009