Vermisster Mountainbiker verletzt im Wald gefunden

Nachdem der 56-Jährige am Freitag gegen 15.30 Uhr sein Wohnhaus in Neuses zu einer Mountainbike-Tour verlassen hatte, nicht zurückgekehrt war und auch über Handy nicht antwortete, machten sich am Abend zunächst seine Angehörigen auf und suchten die Umgebung und seine üblichen Fahrstrecken ab. Ohne Erfolg. Danach verständigte seine Ehefrau die Alzenauer Polizeiinspektion.

Eine erste Handy-Ortung grenzte das Suchgebiet zwischen Krombach und Hofstädten ein. Um 1.24 Uhr wurde die Feuerwehr Krombach alarmiert. Sie forderte im Verlauf der Suche weitere Einsatzkräfte aus Bayern und Hessen an.

So waren schließlich, wie die Kreisbrandinspektion gestern auflistete, 153 Helfer des Rettungsdienstes, der Bergwacht, der Feuerwehr, der Polizei und der Kreisbrandinspektion in die Suchaktion einbezogen. Unter anderem waren vier Suchhundestaffeln und ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera im Einsatz.

Zweite Handy-Ortung notwendig

Als eine erneute Handy-Ortung möglich war, wurde der Suchbereich auf das Gebiet zwischen Dörn- und Niedersteinbach verlagert. Dort wurden alle Einsatzkräfte konzentriert und durch Ortskundige unterstützt.

Dies führte gegen 4.10 Uhr zum Erfolg: Der 42-jährige Feuerwehrmann Roland Hahn aus Niedersteinbach, der selbst Mountainbiker ist und den Wald von seinen hobbymäßigen Holzrückeeinsätzen bestens kennt, führte ein geländegängiges Fahrzeug der Bergwacht auf einen nur sehr schwierig befahrbaren, teilweise von Ästen versperrten und gerade deshalb bei Mountainbikern beliebten Waldweg. Dort wurde der bewusstlose und stark unterkühlte 56-Jährige mit schweren Kopfverletzungen gefunden. Nach der notärztlichen Erstversorgung wurde der Neuseser in ein Krankenhaus gebracht. Er befindet sich nach Polizeiangaben außer Lebensgefahr.

Ortskunde unverzichtbar

»Ohne die Ortskunde des Niedersteinbacher Wehrmannes wären die Chancen des Verunglückten drastisch gesunken«, ist sich Kreisbrandmeister Frank Wissel sicher. Auch der Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis, Kreisbrandmeister Andreas Emge, sieht durch den Einsatz bestätigt, wie wichtig es ist, »in jeder Gemeinde eine Feuerwehr vorzuhalten« - deren Ortskenntnis sei unverzichtbar.

ee/rah
Main-Echo vom 08.10.2007