Mömbriser Bauhof unterstützt die Feuerwehren
Zwar habe die Feuerwehr alleine in Mömbris über 70 aktive Mitglieder, jedoch könne es tagsüber durchaus auch mal eng werden. "Unser Problem in Sachen Tagesalarmsicherheit ist, dass viele Feuerwehrleute außerhalb des Marktes arbeiten", berichtet der Kommandant.
Werktags fehlen Einsatzkräfte Wie in vielen kleineren Kommunen besonders im ländlichen Bereich fehlten gerade werktags die Einsatzkräfte, betont auch Kreisbrandmeister Frank Wissel. Für die Bürger sei es zwar eine Selbstverständlichkeit, dass die Feuerwehr da ist und in kleinen, wie auch großen Notlagen sofort zur schnellen Hilfe ausrückt. Doch immer weniger Bürger seien bereit, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen.
Nachdem der Brandschutz in der Gemeinde und der Unterhalt der Feuerwehr eine gemeindliche Pflichtaufgabe ist und in der Kommune seit jeher zahlreiche Bauhofmitarbeiter beschäftigt sind, hat man in der Marktgemeinde reagiert. Während von Seiten der Feuerwehr an manchen Tagen nur sechs bis acht Einsatzkräfte zur Verfügung stehen, rücken vom kommunalen Bauhof weitere acht Männer mit zu den Einsätzen an.
Seit einigen Monaten sind die feuerwehrtechnisch ausgebildeten Bauhofmitarbeiter mit einer eigenen Alarmschleife per Funkmeldeempfänger ausgerüstet. "Das System hat sich bestens bewährt", stellt Bendiek fest.
Wenn beispielsweise Mitbürger bei der Gemeinde anrufen und einen Wasserrohrbruch oder eine kleinere Ölspur melden, fahren tagsüber erst einmal die Gemeindearbeiter an. In vielen Fällen könne so auf die Alarmierung der gesamten Wehr verzichtet werden.
Daneben rücken die Bauhofmitarbeiter auch aus, wenn über die Aschaffenburger Einsatzzentrale ein Alarm für die Feuerwehr ausgelöst wird.
Einen besonders großen Vorteil in der Kooperation sieht Bendiek in der fachlichen Kompetenz der "Bauhoffeuerwehr". Die meisten seien ausgebildete Atemschutzgeräteträger oder hätten weitergehende Feuerwehrausbildungen, bis hin zu Funktionen als Kommandant in ihren Heimatortsteilen. Außerdem seien sie alle Handwerker und könnten mit Bagger oder Last- und Lieferwagen umgehen. Zudem habe man einen sehr schnellen Zugriff auf die Ausrüstung des Bauhofes.
Warum es heute noch Orte gibt, in denen die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Gemeindearbeitern nicht gefördert wird, fragt sich der Mömbriser Kommandant. Selbst von Gemeinden, die die eigenen Mitarbeiter nicht zu Feuerwehreinsätzen freistellen, habe er schon gehört.
Von der Gemeinde ausgerüstet Koordiniert wird die Bauhof-Feuerwehrtruppe von Bauhofleiter Albert Wissel. Jeder der beteiligten Bauhofmitarbeiter wurde von der Gemeinde mit Sporttasche, Einsatzhose, Schutzjacke, Helm und Funkmeldeempfänger ausgerüstet. So können sie die Einsatzstellen gegebenenfalls auch direkt mit ihrem Bauhoffahrzeug anfahren und sich vor Ort ausrüsten.
"Jede der zwölf Feuerwehren im Markt Mömbris partizipiert von dem System", erklärt Bendiek. Ganz gleich, welche Alarmstufe oder in welchem Ortsteil alarmiert wird, tagsüber wird die gerade ausgeführte Arbeit eingestellt und zur schnellen Hilfe angefahren.
Ralf Hettler
Main-Echo vom 27.08.2009