Feuerwehrnachwuchs probt 24 Stunden
Samstag, kurz nach 15 Uhr: Alarm für die Jugendfeuerwehr. Auf dem Festplatz stand ein mehrgeschossiges Gebäude in Flammen. Also: Rauf auf die Autos und ab zum Einsatzort. Schnell sind die Jugendlichen am Ort des Geschehens, doch das Holzhaus steht bereits lichterloh in Flammen.
Schnell bauen die Nachwuchsbrandschützer eine Wasserversorgung auf, rüsten sich mit Strahlrohren aus und bekämpfen das Feuer. Aus fünf Rohren kommt das Löschwasser und binnen weniger Minuten hat der Feuerwehrnachwuchs den Brand unter Kontrolle.
Das Feuer am Nachmittag war der Abschluss der 24-Stunden-Übung.
So lange hatten die 23 Jugendlichen den Ernstfall geprobt.
Betreut von Jugendwart Florian Schott trafen sich die Jungfeuerwehrleute am Freitag zum gemeinsamen Abendessen und anschließender Stationsausbildung im Feuerwehrhaus. Doch die Ruhe hielt nicht lange an, denn kurz nach 21 Uhr kam auch schon der erste Einsatz. Am Mensengesäße Sportplatz war eine Person abgestürzt und musste mit einer Schleifkorbtrage gerettet werden, so die Aufgabenstellung. Kaum war der erste Einsatz abgearbeitet, mussten die Jungen und Mädchen schon wieder ran. Im Wald hatten sich Wanderer verlaufen und mussten gesucht werden.
Auch die Nachtruhe auf dem im Gerätehaus eingerichteten Feldbettenlagerwurde jäh unterbrochen.
Kurz nach 4.30 Uhr hieß das Alarmstichwort »Meldereinlauf im Edeka-Markt«. Raus aus dem Bett, rein in die Klamotten und rauf auf die Autos. Um so größer die Enttäuschung, als man feststellte, dass es sich »nur« um einen Fehlalarm handelte.
Etwas ruhiger verlief der Vormittag. Lediglich eine Ölspur war zu beseitigen.
Neben den Übungen wurde die einsatzfreie Zeit für Ausbildungen genutzt. So standen unter anderem Themen wie Fahrzeugkunde, Knoten und Stiche, Technische Hilfeleistung oder die Rettung von Verletzten aus Höhen auf dem Programm.
Jugendwart Florian Schott zeigt sich am Ende der Ausbildungsveranstaltung zufrieden. »Die Jungs und Mädchen waren mit Feuer und Flamme bei der Sache«, sagt er. Mit der Tagesübung habe man den Jugendlichen einen Einblick in den Feuerwehralltag vermittelt und theoretische Kenntnisse in die Praxis umgesetzt.
Ralf Hettler
Main-Echo vom 21.06.2007