Bau des Feuerwehrhauses beschlossen

Nach rund eineinhalb Stunden waren alle Beschlüsse gefasst, Bürgermeister Reinhold Glaser konnte sich erleichtert zurücklehnen. Weder die Gemeinderäte noch die zahlreich anwesenden Feuerwehrleute brachten in der Sitzung grundsätzliche Einwände gegen die Planung vor, die eine Vertreterin des beauftragten Architekturbüros präsentierte. Demnach wird der neue Stützpunkt in Fronhofen, direkt neben dem Kahltal-Einkaufszentrum an der Staatsstraße 2305, ein schnörkelloses Gebäude mit funktionellem Charakter.

Bedenkliche Mienen gab es bei der Kostenprognose: Mit 2,27 Millionen Euro für den Bau, befestigte Flächen im Außenbereich und die Funktionsausstattung müsse die Marktgemeinde rechnen, erklärte die Planerin - deutlich mehr als das bislang veranschlagte Maximum von zwei Millionen Euro. Und: Steigende Baupreise lassen weitere Zuschläge nicht ausgeschlossen erscheinen.

Eigenleistung ist gefragt.

Nicht in der Kalkulation enthalten sind der größte Teil der Innenausstattung - aus Sicht des Bürgermeisters ein treffliches Betätigungsfeld für Eigenleistung oder auch Spenden-Werbeaktionen - und eine eventuell notwenige Tiefengründung. Ein Gutachten zur Tragfähigkeit des Untergrunds gab der Rat am Dienstag in Auftrag.

Zu klären bleibt ferner, wer die Verlegung des bei der Altlastensanierung unter dem ehemaligen Gewerbegrundstück entdeckten Abflussrohrs bezahlt. Weil es größtenteils der Entwässerung der Staatsstraße dient, strebt Glaser eine Kostenteilung mit dem Freistaat nach Flächenanteil an.

Für sein Geld bekommen wird der Markt einen zweiteiligen Gebäudekomplex, dessen Kernstück eine eingeschossige Fahrzeughalle mit sechs Stellplätzen ist. Landeszuschüsse, dies bekräftigte der Rathauschef, seien nur für fünf Boxen zu erwarten, und so wird die Marktgemeinde laut Ratsbeschluss auch ihren Förderantrag ausrichten. Mit einer zusätzlichen Pauschalförderung für den sechsten Platz sei nur zu rechnen, wenn dort ein Drehleiterfahrzeug Aufstellung finde, verlautete am Rande; und ein solches werde in Mömbris nicht benötigt.

An die Halle angegliedert werden alle notwendigen Räume für den Einsatzdienst: Funkzentrale mit Blick in die Halle und Übersicht über die Ausfahrten zur Staatsstraße hin, Bereitschaftsraum und Kommandantenbüro, Atemschutz- und Elektrowerkstatt, Lagerräume sowie die Kleiderkammer.

Für männliche und weibliche Einsatzkräfte gibt es nicht nur getrennte Alarmumkleide-, Sanitär- und Waschräume, sondern sogar separate Zugänge an der rückwärtigen Gebäudeseite. Dort werden auch die Parkplätze für die Privatwagen der Wehrleute angeordnet. Das angeschlossene Sozialgebäude bietet im Obergeschoss den Schulungsraum mit Nebenzimmer, einen Jugendfeuerwehr-Raum, eine Teeküche und einen kleinen Sanitärbereich.

Dem Komplex angegliedert wird ein zwölf Meter hoher Übungsturm mit einem Hof für Ausbildungszwecke.

Das große Ganze ist nach Worten der Architektin nunmehr reif für den Bauantrag, den die Marktgemeinde laut Bürgermeister Glaser schnellstmöglich stellen will. Da erste Haushaltsmittel im Etat 2007 bereit stünden, dürfe ein zügiger Baubeginn erwartet werden. Angesichts der Kostenentwicklung müsse der für 2008 vorgesehne Posten - bislang eine Million Euro - allerdings noch aufgestockt werden.

Ausdrücklich dankte der Bürgermeister den Ortsfeuerwehren von Mömbris, Strötzbach, Brücken und Mensengesäß für ihre Bereitschaft, die alten sanierungsbedürftigen Gerätehäuser aufzugeben und an einem Ort zusammenzurücken. Der Standort sei von jedem Ort aus schnell erreichbar und daher ideal.

Lobenswert nannte er ferner die inzwischen erfolgte Fusion der vier Feuerwehrvereine, welche nun als Ganzes hinter dem Projekt stünden. So bleibe für ihn zu hoffen, dass auch die Wehr in Niedersteinbach ihre Vorbehalte überwinde und sich als fünfte im Bunde hinzu geselle.

Oliver Klemt
Main-Echo vom 13.07.2007