Die neuen Feuerwehrautos kommen früher

Die Feuerwehren von Mömbris und Hohl erhalten vorzeitig neue Einsatzfahrzeuge. Der Finanzausschuss empfahl in seiner Sitzung am Dienstag, die eigentlich erst nach 2009 geplanten Ersatzbeschaffungen früher vorzunehmen. Einstimmig sprachen sich die Ausschussmitglieder dafür aus, dass die Feuerwehr Mömbris ein neues Mehrzweckfahrzeug für rund 60 000 Euro erhält. Im Zehn-Jahres-Plan für die Feuerwehren des Marktes ist diese Anschaffung zwar nicht vorgesehen, doch hat die Freiwillige Feuerwehr Mömbris dessen Notwendigkeit aufgezeigt.

Den Ratsmitgliedern fiel die Entscheidung einfacher, weil die eigentlich für 2009 vorgesehene Ersatzbeschaffung für ein Tanklöschfahrzeug (TLF) in Brücken auf die Folgejahre verschoben werden kann - es ist noch in einem "akzeptablen Zustand". Außerdem muss der Markt nicht die ganzen 60 000 Euro allein tragen: Die Verwaltung rechnet mit einer Zuwendung von 12 000 Euro, vielleicht sogar 17 000 Euro, wenn das Mehrzweckfahrzeug zugleich als Einsatzleitfahrzeug eingestuft wird.

Tiefer in die Tasche greifen muss der Kämmerer für die Freiwillige Feuerwehr Hohl. Dort war eigentlich geplant, das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) im Jahr 2010 durch ein neues zu ersetzen. Doch dessen TÜV-Überprüfung steht bereits im Dezember 2009 an und würde sowohl nach der Einschätzung der Feuerwehr als auch der Verwaltung nicht ohne teure Reparaturen eine Plakette erhalten. Da bietet es sich an, den Ersatzkauf vorzuziehen. Doch die Floriansjünger in Hohl halten es für sinnvoll, dass statt eines TSF ein Staffellöschfahrzeug (STLF) angeschafft wird. Es biete mehr Platz, sei moderner und besser für die zunehmende Zahl von Einsätzen bei Unwettern oder Unfällen geeignet, erläuterte der stellvertretende Kommandant Günther Stein.

40 000 Euro Preisunterschied Ein neues TSF hingegen sei bereits bei der Auslieferung am Ende seiner Kapazität angelangt. Einziger Haken: Das TSF kostet 120 000 Euro, das STLF 40 000 Euro mehr.

Doch die Hohler Brandschützer machten den Räten die Zustimmung leichter: Zum einen steigt mit dem Preis auch die Zuwendungssumme um 9000 Euro, zum anderen stellte der Feuerwehrverein Hohl einen eigenen Zuschuss von 11 000 Euro in Aussicht. Damit sinkt die Differenz zwischen TSF und STLF auf 20 000 Euro. Karin Nees, Udo Stadtmüller (beide SPD) und Rita Cibis (CSU) begründeten das Ja ihrer Fraktionen vor allem mit dem hohen Engagement, das die Hohler Feuerwehr an den Tag lege.

So habe sie dem Markt beim Bau des Feuerwehrhauses oder beim Ausbau von dessen Dach durch Eigenleistungen viel Geld erspart, so Nees. Außerdem leiste sie "tolle Jugendarbeit" und sei "sehr stark aufgestellt", meinte Cibis. Dass durch die teurere Anschaffung bei anderen Ortsteilfeuerwehren Begehrlichkeiten geweckt werden, sah Thomas Reifenberger (UB) nicht: Nach dem Zehn-Jahres-Plan sei ohnehin nur noch 2014 in Daxberg ein neues Fahrzeug eingeplant.

Allein Burkhard Schneider (Wählergemeinschaft) stimmte schließlich gegen die Beschlussempfehlung: Mit Blick auf die Finanzkraft des Marktes sprach er sich dafür aus, zunächst einmal Angebote für beide Varianten einzuholen.

Schimborn meldet Bedarf an Bürgermeister Felix Wissel teilte nach der Abstimmung mit, dass auch die Feuerwehr in Schimborn angekündigt hat, dass ihr über 20 Jahre altes Fahrzeug 2009 ersetzt werden soll. Hier müsse der Marktgemeinderat entscheiden, wie viel er der Schimborner Feuerwehr an Geld abverlange. Denn im Plan sei der Kauf zwar vorgesehen, doch nur unter der Bedingung, dass Schimborn einen "erheblichen finanziellen Beitrag dazu leistet".

mgh
Main-Echo vom 11.12.2008