Die erste Bewährungsprobe ist bestanden

Vor zwei Wochen berichtete das Main-Echo über die neue Einheit. Die Feuerwehr Hohl hat zusammen mit den Wehren aus Mömbris, Gunzenbach und Königshofen die Organisation der Logistikeinheit "Versorgung" des Landkreises Aschaffenburg übernommen. "In erster Linie ist die Einheit dafür zuständig, Unterkunft und Verpflegung für die bis zu 200 Einsatzkräfte über einen Zeitraum von mindestens 48 Stunden sicherzustellen", hieß es in dem Porträt. Kaum aufgestellt, hat die Truppe die erste Bewährungsprobe bestanden. Beim Großbrand in der Dettinger Batteriefabrik (wir berichteten mehrfach) sorgte die Verpflegungsgruppe der Hohler Feuerwehr für die Getränke und die Verpflegung der eingesetzten Kräfte. "Alarmiert wurden wir bereits kurz nach Einsatzbeginn", sagt Kommandant Andreas Waldschmitt. Schon früh habe es sich abgezeichnet, dass sich der Einsatz über mehrere Stunden hinziehen wird. Diese Vermutung bewahrheitete sich auch. Über 400 Einsatzkräfte waren 44 Stunden lang beschäftigt. In der nahe gelegenen Lindighalle wurden Feldbetten als Ruhezone aufgestellt und im Foyer die Versorgungsstelle eingerichtet. Meist stehe nur der spektakuläre Einsatzort im öffentlichen Interesse, weiß Waldschmitt fest. Doch damit "vorne alles funktioniert" seien im Hintergrund zahlreiche Tätigkeiten erforderlich. Neben dem Wassertransport über lange Schlauchstrecken, verkehrslenkende Maßnahmen oder die Koordination des Geschehens müsste unter anderem auch die Einsatzkraft erhalten werden. "Selbst der beste Feuerwehrler bekommt irgendwann Hunger oder braucht nach dem dritten Einsatz unter Atemschutz einmal eine Pause", sagt der Hohler Kommandant. Hunderte von Brötchen und Würstchen wurden organisiert. Kiloweise Aufschnittwurst und Brote verarbeitet. Schnitzel und Eintopf zubereitet. Kastenweise waren kühle Getränke herbeizuschaffen oder Kaffee für übermüdete Feuerwehrleute zu kochen. Zum Einsatzende der Versorgungsgruppe zeigte sich Andreas Waldschmitt am Freitag Nachmittag mit seinen eingesetzten 27 Helfern zufrieden: "Bei unserem ersten Realeinsatz hat alles reibungslos funktioniert". Insbesondere lobte er die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bäckern, Metzgern und Getränkelieferanten der Umgebung, die selbst in den Nachtstunden behilflich waren.

rah
Main-Echo vom 29.08.2008